Samstag, 14. Januar 2012

Ich sitze im Schneidersitz auf einer Mauer. Du neben mir, mit 'ner Kippe in der Hand. Meine Freundin steht vor uns, und versucht uns in ein Gespräch zu verwickeln. Weder du, noch ich beachten sie richtig. Ich schaue dich an. Dein Blick ist voller Hass, Enttäuschung, Wut.
Du schnippst die Kippe weg, und springst von der Mauer. 'Ich lass euch mal eben alleine'
Meine Augen sind mit Tränen gefüllt. Meine Freundin schaut mich voller Mitleid an.
'Wein..weinst du?', fragt sie. Ich wische die Tränen weg, die mir über die Wangen kullern.
Du kommst wieder. Siehst meine Tränen. Willst mich umarmen. Du erträgst den Anblick, von weinenden Mädchen nicht, das weiß ich nur zu gut. Ich versuche zu lachen, schaue dir in die Augen. 'Was willst du denn jetzt?', lache ich. Du wendest den Blick ab, stößt mich weg, und schlägst den Weg Richtung Innenstadt ein. Ich halte dich am Ärmel fest. 'War..warte doch. Das ist halt meine Art. Meine Art..Zuneigung zu zeigen' Aber du lässt dich nicht aufhalten. Ich schaue dir hinterher. 'Abi..', versucht meine Freundin einen Satz anzufangen. Ich setze mich wieder auf die Mauer. Die Tränen stehen mir wieder in den Augen. Meine Freundin greift zu ihrem Handy, um dich anzurufen. Ich will sie hindern, doch zu spät. 'Kannst du nicht noch mal her kommen? Bitte..' Sie bekommt nur ein lautes, und deutliches 'NEIN' zu hören.
Die Tränen lassen sich nicht mehr zurückhalten. Es ist dunkel, und ich blicke nach unten, auf die gut beleuchtete Stadt. Ein Deja Vu Gefühl steigt auf. Genau hier saß ich mit H, als wir uns letztes Mal gesehen haben. Immer mehr Tränen kullern mir über meine Wangen. Ich nehme nichts mehr wahr. Weder meine Freundin, noch die Geräusche hinter uns. 
Ich drehe mich um. Weg von meiner Freundin, die mich so eigentlich nicht sehen dürfte. 'Ne oder?', bring ich heulend heraus. Ein dunkele Gestalt, mit einer grünen Hose, und einer gestreiften Mütze, kommt uns entgegen. Das kannst nur du sein. Schnell wische ich mir die Tränen aus dem Gesicht, und fahre mir durch die Haare. Ich muss schrecklich aussehen. Plötzlich stehst du vor meiner Freundin. 'Wollt nur nochmal Tschüss sagen..' Du versuchst meine Freundin zu umarmen, stößt aber auf Ablehnung. 
'Nicht dein Ernst?! Du lässt sie hier am Boden zerstört stehen, ohne eine Erklärung, und tauchst nach 10 Minuten wieder auf, um Tschüss zu sagen?' Du siehst sie an.
'Hm ja, meine Bahn kommt in 2 Minuten..' Dein Blick wandert zu mir. Du ziehst deine Jacke aus, und breitest sie über meinen Beinen aus. 'Und wehe du sagst jetzt etwas..' 
Du gibst meiner Freundin ein Zeichen, das sie sich, dezent ausgedrück, verziehen soll.
Ich weine die letzten Tränen, in deine Kapuzenjacke, und schmiege mich dann dankbar an dich. Wörter? Brauchen wir nicht. 'Deine Bahn kommt gleich', schluchze ich. 'Scheiß drauf. Ich bleib solange, bis es dir wieder gut geht', erwiderst du. Die Zeit vergeht schnell. Nachdem meine Freundin wieder bei uns ist, sprichst du die Worte aus, die ich schon erwartet habe. 'So Leutz, Zeit zum nach Hause gehen' Langsam schlendern wir Richtung Haltestelle. Dort angekommen, umarmen wir uns innig. In der Bahn nimmst du meine Hand. 'Und das eben,' du machst eine kurze Pause, und schaust mir tief in die Augen, 'war meine Art, Zuneigung zu zeigen' Du lächelst, und ich lache kurz auf. Zum Abschied umarmst du mich. 

Er hat mich im Kino geküsst. Ich war abweisend. Er wurde sauer.
Ich habe geweint. Er ging weg. Kam wieder. Hat mich getröstet. Alles wieder ok.
Später haben wir telefoniert. Morgen sehen wir uns wieder. Er sagt, er liebt mich.


1 Kommentar:

  1. Wundervoller blog ! ♥
    Lust auf gegenseitiges verfolgen ? :)

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